Living Library Zürich

Living Library Zürich
Kalkbreitestrasse 6
8003 Zürich

Über die Organisation

Die Living Library Zürich ist eine öffentliche Veranstaltungsreihe. An einer Living Library können die BesucherInnen Menschen für 30-minütige Gespräche ausleihen. Diese Menschen gehören Personengruppen an, die häufig mit Vorurteilen und Stereotypisierungen konfrontiert sind. Die Living Library Zürich will durch offenen Begegnungen Brücken bauen und eine differenzierte Auseinandersetzung mit fremden Lebenswelten fördern.

Gesuchte Einsatzbereiche: 
Kunst + Kultur, Administration + Marketing, Integration + Soziales

FAQ: 

Sind die Bücher an der Living Library echt?

Die lebenden Bücher sind keine Schauspieler. Sie sind auch nicht Fachpersonen, die sich mit dem jeweiligen Thema beschäftigen. Sie sind Menschen mit echten Erfahrungen, die offen aus ihrem Leben erzählen.

Werden die lebenden Bücher nicht ausgenutzt? Was bringt das denen?

Die Bücher machen bei einer Living Library mit, weil sie es spannend finden, wie sie von Fremden wahrgenommen werden. Sie interessieren sich für die brennenden Fragen der LeserInnen. Die Teilnahme an einer Living Library regt an, über das gewählte Rollenmodell oder den eigenen Hintergrund nachzudenken. Vor allem ermöglicht sie aber viele positive Begegnungen mit interessierten Menschen.

Dürfen auch mehrere Personen zusammen ein Buch ausleihen?

Bei der Living Library geht es um persönliche Gespräche zwischen zwei Menschen. Die Idee ist, dass man sich nicht einfach anhört, was das Buch zu erzählen hat, sondern sich aktiv in die Diskussion einbringt. Es ist aber auch ein Gespräch zwischen mehreren Personen möglich, wenn das Buch einverstanden ist.

Was haben die Buchtitel auf der Liste gemeinsam?

Sie werden stereotypisiert wahrgenommen – aber das kann man im Grunde genommen über jeden sagen. Wir entscheiden uns vorwiegend für Personengruppen, denen gegenüber Neugier in der Bevölkerung besteht, meistens weil sie politisiert oder tabuisiert werden.

Sind die Bücher repräsentativ für ihre Personengruppe?

Es gibt keine Menschen, die repräsentativ sind für eine Personengruppe. Wir weisen darum die Bücher auch immer darauf hin, dass sie ihre persönliche Lebensgeschichte als solche erzählen und nicht verallgemeinern sollten. Bei der Living Library steht die Begegnung im Vordergrund, die eine Stereotypisierung immer aufbricht.

Werden Menschen so nicht auf etwas reduziert?

Ein HIV-positives Buch meinte einmal, er fühle sich vor allem stigmatisiert, weil Bekannte ihn kaum auf seinen Gesundheitszustand ansprechen, obwohl sie von seiner Ansteckung wissen. Ein junges muslimisches Buch erzählte, keiner ihrer Facebook-Freunde habe reagiert, als sie plötzlich nur noch Bilder mit Kopftuch ins Internet stellte. Der Buchtitel ist für die Bücher meistens ein wichtiger Teil ihrer Persönlichkeit. Und sie haben kein Problem damit, wenn sich jemand für diesen speziellen Hintergrund interessiert.

Woher stammt diese Idee?

Die Living Library ist nicht unsere Idee. Wir kennen das Konzept aus Istanbul, wo wir selber eine Living Library besucht haben. Zum ersten Mal wurde das Projekt 2001 im Rahmen der Jugendinitiative «Stop the violence» in Dänemark durchgeführt. Es erhielt Aufmerksamkeit über die Landesgrenzen hinaus und so finden heute ähnliche Veranstaltungen in zahlreichen Ländern statt. Seit 2008 werden die Anlässe offiziell von der Human Library Organisation koordiniert.

Ansprechperson(en): 

Simone Isliker 
Co-Projektleiterin
079 684 6043

Standort(e)

Address information

Kalkbreitestrasse 6
8003 Zürich